Auf den ersten Blick vielleicht nicht viel, aber auf den zweiten jede Menge. Denn viele meiner Kund*innen berichten mir von aufgebrauchten Energiereserven, durchwachten Nächten und kreisenden Gedanken. Ein Appell für mehr Selbstfürsorge und die Bereitschaft Hilfe anzunehmen.
Müde, ausgebrannt und kraftlos: Ein Unternehmen zu führen ist nichts für schwache Nerven. Deswegen hat meine liebe Technikelfe Sara Menzel-Berger zur Blogparade „Psychische Gesundheit im Online Business“ aufgerufen und damit sofort meine Schreiblust geweckt. Denn ganz ehrlich: Spätestens seit dem Frühjahr 2020, in dem eine gewisse Pandemie unser allerLeben auf den Kopf gestellt hat, ist das Seelenheil in meinem Umfeld dezent angeknackst.
Auch wenn wir nach außen hin in unseren Social-Media-Welten strahlend in die Kamera lächeln, hinter den Kulissen brodelt es richtig. Wir haben in den vergangenen zwei Jahren Kinder im Homeschooling betreut, während wir (fast zeitgleich) in Online-Meetings zumindest körperlich anwesend waren. Wir haben uns gefürchtet, vor dem Job-Verlust, vor der Krankheit, vor den wirtschaftlichen Folgen von Covid-19. Und als wäre all das nicht schon lange genug gewesen, befeuert nun auch noch ein Krieg in Europa unsere Ängste weiter.
Texterin und Nebenerwerbslehrerin
Ich persönliche hatte Glück im Unglück. Im ersten Corona-Jahr ist meine Auftragslage exponentiell gewachsen. Die neuen Gegebenheiten erforderten sehr viel (Krisen-)Kommunikation. Werbetexte und Content wurden dringend gebraucht. Wenngleich sich die Formate von Print eher auf Online verlagert haben und ich heute mehr denn je Blogbeiträge, Newsletter und Landingpage-Texte verfasse.
Die vielen Aufträge im Lockdown bedeuteten für mich eine massive Doppelbelastung. Ich habe mir in der ersten Homeschooling-Phase die Mühe gemacht und meine Zeit als Nebenerwerbslehrerin erfasst. Meine Tochter war damals noch in der Volksschule. 15 Wochenstunden habe ich damit verbracht, ihren Unterricht daheim zu begleiten. Nebenher versteht sich, denn meine Kund*innen brauchten natürlich auch meine Aufmerksamkeit.
Und dann war da ja noch ein weiteres To-do auf meiner Liste, ein absolutes Herzensprojekt. Im April 2020 erschien mein erstes Kinderbuch Emma und die Federmaus: Der „Ich kann es“- Zauber. Nach fünf Jahren Vorarbeit zu erfahren, dass du nun zwar dein Buch endlich in Händen halten kannst, aber alle Buchläden geschlossen sind, war eine Challenge für sich. Doch das ist eine andere Geschichte, die du hier nachlesen kannst: Erfolgsgeschichte Kinderbuch – meine Learnings für dein Business.
Jedenfalls stecken auch mir die letzten beiden Jahre ordentlich in den Knochen und zwischendurch merke ich, dass mir die Puste ausgeht. Die Nerven sind angespannt, Kraft und Antrieb fehlen. So richtig bewusst wurde mir das erstmals Ende des letzten Jahres, bei meinem Jahresrückblick. Ganz schön beeindruckend, was ich eigentlich alles auf die Reihe bekommen habe und gleichzeitig auch irgendwie erstaunlich.
Me-Time – meine neue beste Freundin
Die Zauberworte für mich in all dem Wahnsinn waren Zeit- und Projektmanagement. Und Wein, viel Wein, aber das sei nur nebenbei erwähnt. 😅 Genauso wie unsere Kinder in der Homeschooling-Zeit gelernt haben selbstständig zu arbeiten (zumindest teilweise), musste ich lernen meine Zeit noch strikter einzuteilen.
Zeitblöcke und Projektplanung
Ich entschied mich bewusst die ersten 2,5 Stunden des Tages für die schulischen Aufgaben mit meiner Tochter zu reservieren, danach richtete ich mir die Zeitblöcke für meine Projekte ein. Dieses Arbeiten mit Zeitblöcken hatte ich schon zuvor eingeführt und es rettet mich auch heute nach der Corona-Intensivphase. Bei meiner Wochenplanung, die ich meist am Wochenende mache, teile ich mir meine Projekte und Aufgaben in Blöcken in meinem Kalender ein. Das ist ein bisschen wie Tetris-Spielen und hilft mir täglich den Überblick zu behalten.
Pausen
Mein Tag beginnt um 5.35 Uhr. Spätestens zu Mittag sind meine Energiereserven ziemlich aufgebraucht und ich brauche eine kurze Verschnaufpause. Während ich früher dieses Gefühl oft unterdrückt habe, gebe ich ihm heute nach, sofern es irgendwie möglich ist. Ausnahmen bestätigen die Regel. Eine kurze Meditation für jeden Tag (sehr empfehlenswert) oder ein Power-Nap und ich fühle mich wie neugeboren. Am Nachmittag stehen oft wieder Kundentermine oder Familien-Aufgaben an, da will ich voll da sein.
Übrigens: Ich hatte lange Zeit den Glaubenssatz, dass ich mir keine Pausen oder Urlaub gönnen darf, bis die liebe Benita Königbauer mich eines Besseren belehrt hat. Sie sagte sinngemäß zu mir: „Du bist es deinen Kund*innen schuldig, erholt und ausgeruht zu sein, denn sie bezahlen dich dafür, dass du deine beste Leistung für sie erbringst.“
Also, du siehst, ich mach es nur für dich. 😉
Meine lieben Helferleins
Eines ist fix: Ohne Oma und Opa sowie viele liebe Freunde wäre mein Leben nicht annähernd so flockig. Ich habe ein 24/7-Unterstützer-Netzwerk, auf das ich immer zurückgreifen kann und das ist unglaublich wertvoll. An dieser Stelle ein riesengroßes Dankeschön an meine Eltern, die immer zur Stelle sind, wenn es brennt. Egal, ob es darum geht, meine Tochter zu betreuen, irgendwelche Erledigungen zu machen oder uns mit kulinarischen Köstlichkeiten zu versorgen. Ihr seid die Besten!!! 💗
Das bringt mich zu einem extrem wichtigen Punkt: Im Laufe der Zeit habe ich gelernt, um Hilfe zu bitten und diese auch ohne Bedenken anzunehmen. Eine Fähigkeit, die ich allen berufstätigen Eltern nur wärmstens ans Herz legen kann. Ansonsten wird der Alltag sehr schnell sehr ungemütlich.
Zeit für mich
Auch das musste ich lernen und je älter meine Tochter wird, desto leichter lässt es sich umsetzen: Ich nehme mir bewusst Zeit für mich. Yoga, Bewegung draußen und mein wöchentlicher Sport-Fixpunkt beim Online-Training von Coach Kathy Pecnik sind absolute Must-haves für mich geworden. Diese Termine mit mir selbst haben den gleichen Status wie Termine mit meinen Kund*innen oder meine Projekt-Zeitblöcke. Warum? Weil ich diesen Ausgleich brauche, um leistungsfähig, entspannt und ausgeglichen zu bleiben.
Safe-Space für positive Gedanken: Mama-Mindset-Minuten
Kennst du das Gefühl, wenn du komplett im Flow bist und du jede Menge Energie hast, weil dein Herz vor Freude so hüpft? So geht es mir bei meinen Kinderbüchern und einem Projekt, das ich im vergangenen November mit der lieben Sara Menzel-Berger ins Leben gerufen habe: die Mama-Mindset-Minuten. Diese kostenlose Facebookgruppe nur für Mamas ist nach einer Mastermind-Session mit Sara entstanden.
Ich habe Sara erzählt, wie viel Anspannung und Belastung ich bei den großartigen Frauen in meinem Umfeld wahrnehme. Gerade Mütter haben in der Zeit der Pandemie noch mehr bewältigt als sonst (siehe oben 😅). Gleichzeitig waren und sind wir laufend von negativen Nachrichten umgeben. Wohin wir auch blicken – aus allen Medien springen uns schlechte News von Krankheit und Krieg nur so an. Dagegen wollte ich etwas tun, einen Safe-Space für positive Gedanken schaffen, wo es jeden Tag einen positiven Impuls sowie wertschätzenden, unterstützenden Austausch unter Mamas gibt.
Was soll ich sagen: Die Idee hat in kurzer Zeit die dafür gegründete WhatsApp-Gruppe gesprengt und wir sind auf Facebook übersiedelt. Heute (Stand 18.4.2022) sind wir 281 Mamas, die sich gegenseitig jeden Tag bestärken und einander Mut machen. 🚀
Aus Projekten wie diesem ziehe ich unglaublich viel Sinn. Mein WARUM wird maximal befeuert und das wiederum sorgt dafür, dass ich voller Freude und Energie auch an meinen Kundenprojekten arbeiten kann. Win-Win deluxe, also.
Who not how – was bedeutet all das für dich?
Erst kürzlich habe ich mit einer lieben Kundin gesprochen, die vor lauter Arbeit gerade nicht weiß, wo ihr der Kopf steht. „Ich war heute schon wieder um 3.30 Uhr wach und habe überlegt, wie ich all das unter einen Hut bringen kann. Bis Ende Mai habe ich keinen einzigen freien Termin mehr.“
Mit dieser Aussage ist diese Unternehmerin in meinem Umfeld keine Ausnahme. Ich kann dir sofort noch mindestens fünf weitere Kund*innen aufzählen, denen es gleich geht. Die Frage ist nur: Ist das erstrebenswert? Und noch wichtiger: Was lässt sich dagegen tun?
Auch dazu hat mir meine großartige Wegbegleiterin Benita Königbauer vor kurzem einen Impuls geliefert, der mit drei Worten so viel aussagt: „Who not how!“
Dein Tag hat nur 24 Stunden und du selbst kannst entscheiden, womit du ihn füllst. Diese Entscheidung triffst du jeden Tag aufs Neue. Das bedeutet einerseits, dass du zu bestimmten Aufgaben, Projekten, Terminen und Verpflichtungen Nein sagen musst. Die wundervolle Verena Pausder empfiehlt dazu, regelmäßig einen Stop-Doing-Moment einzulegen, wie du in diesem Artikel auf meinem Federmaus-Blog nachlesen kannst: Mutanfall – Was wir für unsere Kinder vom Female Future Festival in Graz mitnehmen können.
Gleichzeitig kannst du Aufgaben auch auslagern. Frage dich also: „WER kann mich unterstützen?“ statt „WIE soll ich das alles auf die Reihe bekommen?“
Und damit schließt sich der Kreis für diesen Artikel zwischen meiner Arbeit als Texterin und deiner psychischen Gesundheit: Denn wenn du dich zum Beispiel dafür entscheidest, deine Werbetexte, Blogartikel, Webseiten-Texte, Newsletter-Texte, Social-Media-Texte …. an mich zu übergeben, hast du einen Punkt auf deiner Aufgabenliste erfolgreich abgehakt. Und schon gibt es wieder etwas mehr Zeit für dich. Klingt doch wundervoll, oder? 🥰
Fazit
Ich habe im Laufe der Jahre als Unternehmerin und Mama gelernt, auf mich zu schauen. Fixe Me-Time und sinnstiftende Projekte wie meine Mama-Mindset-Minuten oder meine Kinderbücher sind wichtige Energiequellen für mich. Trotzdem: Ohne mein Unterstützer-Netzwerk geht gar nix. Oma und Opa sind Fixstarter für mich, wenn es um darum geht meinen Alltag zwischen Beruf, Freizeit und Familie auf die Reihe zu kriegen.
Die Erkenntnis, dass man nicht alles alleine schaffen muss und es absolut in Ordnung ist, sich Hilfe zu holen, haben mein Leben wesentlich entspannt. Ich möchte dich von Herzen dazu einladen, dir diese Freiheit auch zu gönnen. Wenn ich dich dabei mit meinem Angebot unterstützen kann, dann melde dich jederzeit bei mir. Ich freue mich auf dich und jetzt bin ich gespannt darauf, wie es dir mit dem Thema Selbstfürsorge geht. Wir treffen uns in den Kommentaren!
2 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort
Liebe Margit,
danke für deinen tiefen Einblick in die letzten zwei Jahre! Es ist wunderbar dich dabei begleiten und mit dir gemeinsam Projekte starten zu dürfen.
Und ich genieße deine Unterstützung in Form von Texten sehr – das erleichtert mir das Leben enorm!
Alles Liebe,
Sara
Liebe Sara,
es ist mir eine Freude und Ehre, meinen Weg mit dir an meiner Seite zu gehen. Danke, dass es dich gibt! Danke, dass du deinen Feenstaub in die Welt bringst.
Alles Liebe
Margit