Willst du Content effizienter produzieren und vor allem nie mehr aus der Hüfte schießen müssen? Dann brauchst du erstens einen gut gefüllten Redaktionsplan und zweitens ein bisschen Texter-Super-Power – und die gibt’s hier!
Ich sag es gleich: Diesen Beitrag will ich schon eeeeeewig schreiben. Er ist nämlich im Grunde DER Beitrag schlechthin, der Urknall des Contents, der Anfang jeder geschriebenen Zeile.
Allerdings, und das ist mir jetzt fast peinlich, hatte ich ihn nie am Radar. Er stand nicht auf meinem Redaktionsplan. Und so ist es ihm ergangen wie allen ungeplanten Content-Stücken: Er wurde übersehen, vergessen und verschoben.
Doch das hat jetzt ein für alle Mal ein Ende: Denn ab jetzt wird geplant. Also nicht nur hier am Wortspiel-Blog, sondern auch bei dir. Machst du mit? Falls ja, dann darfst du dich freuen, denn dann wirst du:
- ab jetzt viel Zeit bei der Redaktionsplanung sparen
- bessere Texte schreiben
- nie mehr hektisch Inhalte aus dem Ärmel schütteln
- und vor allem immer wissen, was du wann veröffentlichen sollst
Wenn du jetzt nicht an diesen Zeilen klebst wie Kaugummi an der Bordsteinkante bei 38 °C Außentemperatur, dann weiß ich auch nicht. In diesem Sinn: Deine Abenteuerreise in Richtung Redaktionsplan à la „ich bin tiefenentspannt und bestens vorbereitet“ startet JETZT.
Hast du einen Redaktionsplan?
Wenn ich bei meinen Kunden am Anfang des Jahres auf einen Redaktionsplan poche, stoße ich nicht immer auf begeisterte Luftsprünge. Denn Redaktionsplanung bedeutet Zeit und Aufwand. Du musst dich bereits im Jänner damit auseinandersetzen, welche Inhalte du im Juli veröffentlichen willst.
Auf den ersten Blick klingt das ziemlich unsexy, ich weiß. Die Sache gewinnt allerdings an Attraktivität, wenn du im Juli dann gemütlich im Bikini am Pool chillst und verträumt auf deine perfekt lackierten Zehennägel schielst, statt im dunklen Kämmerlein hektisch eine Presseaussendung zu verfassen und zu versenden. Ich sehe, wir verstehen uns!
„Ein Redaktionsplan ermöglicht es dir Inhalte vorzuproduzieren, damit du sie im Bedarfsfall tiefenentspannt aus der Schublade ziehen kannst.“
Margit Wickhoff
Zuerst denken, dann texten
Dabei kommt noch ein zweiter Aspekt in Spiel, den du sicher aus dem Projektmanagement kennst: Trenne denken von tun! Wenn du weißt, was du wann tu musst, und wer an den einzelnen Schritten beteiligt ist, dann fallen die Anlaufschwierigkeiten schon mal weg. Du kannst die Dinge einfach umsetzen und losschreiben. Denn recherchiert, überlegt und geplant hast du ja bereits. Seeeehr hilfreich, ich spreche aus Erfahrung!
Redaktionsplan hoch zwei: Re-use and Re-cycle
Weiteres Plus eines ordentlichen Redaktionsplans: Du kannst ihn im nächsten Jahr mit leichten Adaptionen wieder verwenden. Oder erinnerst du dich noch daran, was du heute vor einem Jahr auf LinkedIn oder in deinem Lieblings-Newsletter gelesen hast. Eben!
Ich kann auch spontan sein
Wenn du jetzt sagst: „Aber Margit, ich bin ein total chaotischer, spontan-kreativer Mensch, Redaktionsplanung schränkt mich ein!“, dann sei versichert: Trotz perfekter Vorbereitung bleibt in einem Content-Jahr noch genug Spielraum für Spontanität.
Denn glaube mir, hektische Hau-Ruck-Aktionen kenne ich nach 10 Jahren als Werbetexterin zur Genüge. Ich weiß gar nicht, wie oft ich kurzfristig Texte vorgezogen und über Nacht für Kunden verfasst habe. Schließlich tauchen diese unvorhersehbaren Termine immer wieder auf, die plötzlich unsere ganze Aufmerksamkeit verlangen: Valentinstag, Ostern, Weihnachten …
Ok, das war gemein, ich weiß. Aber ganz im Ernst: Auch wenn du einen professionellen Redaktionsplan hast, bleibt noch immer genug Raum für Unvorhergesehenes. Und dann darfst du (musst du) dein kreatives Talent ohnehin unter Beweis stellen.
8 Tipps für deinen Redaktionsplan
Um den Spontanitätsfaktor etwas zu reduzieren und vor allem effizient sowie zeitsparend zu produzieren, kommen hier meine wichtigsten Tipps zur Redaktionsplanung für dich. Ich habe sie selbst ausprobiert – bei meinen eigenen Projekten genauso wie bei Kundenprojekten.
Für manche davon musste ich erst ein paar Mal mit dem Kopf gegen die Wand rennen, bis ich kapiert habe, wie wichtig sie sind. Andere waren von Anfang an selbstverständlich für mich.
Dir sollen diese Tipps jedenfalls das Leben erleichtern und verhindern, dass du in den kommenden Monaten irgendwann mit einem großen Fragezeichen im Gesicht vor einem leeren Blatt Papier sitzt. In diesem Sinn – los geht’s!
1 Nutze deinen Terminkalender
Das mag banal klingen, aber die Grundlage deiner Redaktionsplanung ist dein Terminkalender. Dort findest du auf einen Blick die wichtigsten Eckpunkte für deinen Redaktionsplan:
- Welche Jahrestage, Jubiläen, Feiertage, Meilensteine sind für dein Unternehmen und deine Zielgruppe relevant?
- Welche Produkte, Publikationen und Dienstleistungen wirst du veröffentlichen?
Aus meiner Praxis
Das Weingut Skoff Original, das ich mit meinem Team seit Jahren im Bereiche Newsletter-Marketing, Pressearbeit und Contentmarketing unterstütze, versendet an seine Kund*innen zu speziellen Anlässen wie Valentinstag, Ostern oder Weihnachten Gutscheine für den Online-Shop.
Demnach sind diese Ereignisse schon mal fix im Redaktionsplan zu berücksichtigen. Dazu kommen die fest geregelten Verkaufsstart-Termine für die Orts- und Gebietsweine sowie für den Junker im Herbst. Auch diese Ereignisse wissen wir bereits am Jahresanfang und können sie in der Redaktionsplanung berücksichtigen.
2 Berücksichtige Urlaube und Abwesenheitszeiten
Urlaube aus der Redaktionsplanung auszuklammern, gehört zu den häufigsten Fehlern, die ich in der Praxis erlebe. (Das war übrigens auch lange Zeit einer meiner eigenen Lieblingsfehler).
Also gaaaanz wichtig: Die ersten Termine, die du in deinen Redaktionsplan einträgst, sind die Urlaube und Abwesenheitszeiten. In diesen Zeiten kannst du keine Inhalte erstellen. Das heißt, du musst vorarbeiten und Content vorbereiten. Genauso wichtig: In diesen Zeiträumen solltest du natürlich auch kein neues Produkt veröffentlichen oder ein Presse-Event planen. Liegt auf der Hand, wird aber im Alltag gerne übersehen und plötzlich müssen Flüge umgebucht oder Reisen storniert werden.
Gar nicht lustig und durch gute Redaktionsplanung absolut vermeidbar.
3 Frag Google
Um deinen Redaktionsplan aufzustellen, lohnt sich auch immer ein Blick in die Google Trends. Dort kannst du die Suchtrends für einzelne Begriffe über den Jahresverlauf hinweg anzeigen lassen.
Gibt es Wochen oder Monate, in denen deine wichtigsten Keywords besonders häufig gesucht werden? Dann ist das ein guter Zeitpunkt, um einen Blogartikel zu dem Thema zu veröffentlichen.
Aus meiner Praxis
Für das Team von Shareoriginalshop.com erstellen wir laufend Website-Texte, Blogbeiträge und Newsletter-Content. Als wir kürzlich die Redaktionsplanung für das laufende Jahr erstellt haben, hat sich aufgrund der Such-Trends in einem bestimmten Zeitraum das Schwerpunkt-Thema „Fasten“ ergeben.
Was uns alle überraschte: Das Thema ist für die Zielgruppe nicht nur in der klassischen Fastenzeit im Frühjahr relevant, sondern auch in anderen Zeiträumen, die wir jetzt durch gezielten Content bespielen können.
4 Nutze Content-Synergien im Redaktionsplan
Du planst eine Presseaussendung über eine neue Produktentwicklung deines Unternehmens? Dann mach aus den Inhalten auch gleich einen Artikel für deinen Blog, einen Newsletter an deine Kund*innen und Social-Media-Postings für deine Kanäle. Auch dieser Tipp mag auf den ersten Blick logisch wirken, in der Praxis sehe ich aber viel zu oft, dass diese Synergien ungenutzt bleiben.
Das kann nicht passieren, wenn du die Themen übersichtlich darstellst und zum Beispiel mit einem Tool wie Notion in der Kalenderansicht anzeigst. Damit hast du alle Termine und Themen immer im Blick.
5 Sammle Ideen schon bei der Planung
In meinen Anfängen habe ich lange Zeit einen kapitalen Fehler bei der Redaktionsplanung gemacht: Ich habe zwar geplant, aber mir meine Ideen dazu nicht notiert. Das hatte zur Folge, dass ich später, wenn ich den entsprechenden Text schreiben wollte, mit meiner Ideensammlung und Recherche wieder von vorne anfangen musste.
Dadurch dauerte die Content-Erstellung natürlich viel länger – oft so lange, dass ich erst gar nicht damit begonnen und Artikel und Postings niemals online gingen. 🙈
Aus meiner Praxis:
Wenn ich mit Kund*innen am Redaktionsplan arbeite, beziehen wir in die zeitliche Abfolge der einzelnen Schritte auch immer das Briefing mit ein. Das bedeutet nicht, dass das Briefing bei der Contentplanung bereits fertig sein muss, aber wir notieren die wichtigsten Eckpunkte. Außerdem planen wir ausreichend Zeit für die inhaltliche Abstimmung ein.
6 Verwende Micro-Content
Das ist mein Lieblings-Tipp, denn er macht dir das Leben sooooo viel leichter! Nehmen wir mal an, du hast gerade einen Pressetext verschickt. Dann kann daraus nicht nur (wie in Tipp 4 beschrieben) ein Blogartikel und ein Newsletter werden. Du kannst Content-Stücke daraus auch im Laufe des Jahres verwerten. Zum Beispiel für Social-Media-Postings, Präsentationen, Vorträge, dein neuestes Buch.
Denkst du jetzt gerade: „Aber das fällt doch auf, wenn ich wortwörtlich die gleichen Textbausteine wiederverwende?!“
Diese Sorge kommt bei mir auch manchmal auf, doch ich kann sie uns nehmen: Erstens wirst du die Inhalte in einen neuen Kontext verpacken, vielleicht neu zusammenstellen und anders präsentieren. Und zweitens kannst du sicher sein, dass deine Zielgruppe täglich mit so vielen Informationen konfrontiert wird, dass du von Glück sprechen kannst, wenn du sie über all deine Kommunikationskanäle hinweg an irgendeinem Kontaktpunkt einmal mit deiner Botschaft erreichst.
7 Plane von grob zu detailliert
Wenn ein ganzes Jahr mit 365 Tagen wie ein Buch voller unbeschriebener Seiten vor uns liegt, erscheint uns die Redaktionsplanung wie ein riesiger 3.000er. Falls du also NICHT Gerlinde Kaltenbrunner oder Reinhold Messner heißt, wird das unter Umständen Gefühle der Überforderung bei dir auslösen.
Daher ganz wichtig: Mache dir einen GROBEN Jahresplan, damit du einen guten Überblick hast. Und dann gehe weiter zu Tipp 8!
8 Plane im Detail für die nächsten drei Monate
Von deiner Jahresplanung (dem 3.000er) ausgehend teilst du dein Content-Jahr in kleine Hügel. Magst du die Südsteirische Weinstraße? Genau solche Hügel meine ich: Sanfte Formen, sattes Grün, herrliche Weitblicke – so soll sich deine Content-Planung anfühlen.
Daher macht es absolut Sinn die Detailplanung für einen Horizont von drei Monaten vorzunehmen. Dann kannst du noch detaillierter werden: Einen Monat im Voraus, zwei Wochen, eine Woche.
Aus meiner Praxis:
Ich persönlich plane meine Social-Media-Aktivitäten für meine Wortspiel-Auftritte immer zwei Wochen im Voraus. Die Blogthemen habe ich für ca. sechs bis acht Monate notiert. Für meine Kinderbuchreihe Emma und die Federmaus arbeite ich mit meiner Mitarbeiterin Lena immer mit einem Monatsplan.
Kennst du schon meine Facebook-Seite und mein LinkedIn-Profil? Dort findest du dreimal wöchentlich Tipps und Tricks rund ums Thema Text! Ich freue mich darauf, mich mit dir zu vernetzen!
Du kommst allein bei der Redaktionsplanung nicht weiter?
Dann melde dich jederzeit bei mir! Mit meinem Team unterstütze ich dich gerne dabei, einen professionellen Redaktionsplan für dich zu erstellen. Natürlich nicht nur dabei, sondern auch gleich bei der Textierung. Schick uns einfach eine Anfrage!
Jetzt kostenloses Erstgespräch vereinbaren!
Expertinnen für Redaktionsplanung aus meinem Netzwerk
Wenn du lieber selbst ans Planen und Umsetzen gehen möchtest, dann kann ich dir den Online-Business Machen-Club von Karin Cvrtila und den Content-Planungs-Club von Claudia Kauscheder sehr ans Herz legen!
Und wenn du speziell bei deinem Social-Media-Redaktionsplan Support benötigst, bist du bei Andrea Zehendner und Social Media leicht gemacht bestens aufgehoben.
Bei diesen großartigen Frauen aus meinem Netzwerk findest du jede Menge inhaltliches Know-how und hast jeweils Content-Kapazunder an deiner Seite, die für das nötige Commitment sorgen!
So und jetzt bist du dran: Hast du deinen Redaktionsplan für die nächsten Wochen und Monate schon fertig? Ich freue mich sehr auf deine Kommentare!
4 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort
Liebe Margit,
vielen Dank fürs verlinken!
Tatsächlich steht mein Social Media Redaktionsplan, aber beim Redaktionsplan für meinen Blog hast du mich erwischt. Du hast recht, Planung macht das Leben sooooo viel leichter.
Vielen Dank auch für die Inspiration!
Liebe Grüße
Andrea
Liebe Andrea,
von Herzen gerne! Ja du hast recht, ein Redaktionsplan kann das Leben wirklich um so Vieles leichter machen. Ich möchte meinen nicht mehr missen und auch für die Arbeit mit meinen Kunden ist das ein unverzichtbares Tool.
Alles Liebe
Margit
Liebe Margit,
du weißt ja, du schreibst mir direkt aus dem Herzen! Vielen Dank für deine Empfehlung, das bedeutet mir sehr viel!
Liebe Grüße
Claudia
Liebe Claudia,
oh ja, das weiß ich! Ich habe dabei so viel von dir gelernt!
Alles Liebe und vielen Dank
Margit