„Ohne Karriere-Website geht es heute nicht mehr!“, sagt Recruiting-Expertin Claudia Lorber im Interview. Warum dein Unternehmen eine braucht und welche Fehler du auf deiner Karriere-Website unbedingt vermeiden solltest, liest du hier.
Stell dir dein Unternehmen als wunderschönes, einladendes Haus vor, in dem Menschen mit unterschiedlichen Geschichten und Hintergründen zusammenkommen. Die einen spazieren durch den Hintereingang, die anderen durch die Haustür, so mancher stiehlt sich heimlich durchs Schlafzimmerfenster 😉. Doch irgendwann, nämlich spätestens, wenn der Magen knurrt, landen sie alle in der Küche, die ja bekanntlich als Dreh- und Angelpunkt jedes Hauses gilt.
Genauso ist es mit deiner Karriere-Website. Egal, woher potenzielle Bewerber*innen kommen, über Print-Inserate, Social-Media-Anzeigen, Google for Jobs oder Word of Mouth – irgendwann landen sie alle auf deiner Karriere-Website. (Wenn du eine hast, versteht sich).
Hier erwarten sich Interessenten Informationen, die über das klassische Jobinserat hinausgehen, wie etwa
- Unternehmenswerte und -kultur
- Purpose
- Umweltschutz/Nachhaltigkeit/Corporate Social Responsibility
- Diversity
- Work-Life-Balance
- Arbeitszeitmodelle und Homeoffice-Möglichkeiten
- Vergütung und Lohnsysteme
- Aus- und Weiterbildungsangebote
- Entwicklungsmöglichkeiten
- Benefits
- …
Die Karriere-Website ist somit nicht nur ein Aushängeschild fürs Recruiting und ein unglaublich wichtiger Informations- sondern auch ein wichtiger „Vertriebskanal“, um Bewerber*innen zu akquirieren – Stichwort Suchmaschinenoptimierung.
Ja, deine Karriere-Website kann durchaus auch Bewerber*innen zu dir bringen, die dein Unternehmen bisher nicht am Schirm hatten und einfach die Google-Suche bemühen, um eine passende Stelle zu finden.
Und das ist heute, wo HR-Abteilungen händeringend nach Bewerber*innen suchen, ein nicht zu vernachlässigender Faktor.
Warum dein Unternehmen eine Karriere-Website braucht
Wo soll ich nur anfangen? Die Autoren der Studie „Karriere-Websites 2021“ von der Hochschule RheinMain benennen hier mehrere Faktoren, die alle zusammen die Antwort auf diese Frage liefern:
- Der Arbeitsmarkt hat sich (spätestens!) seit Beginn der Corona-Pandemie 2020 von einem Arbeitgeber- zu einem Arbeitnehmermarkt gewandelt.
- Die demografische Entwicklung der letzten Jahre führt dazu, dass es schlichtweg weniger Menschen für mehr ausgeschriebene Positionen gibt. Dadurch ist in vielen Branchen ein Fachkräftemangel entstanden.
- Hinzu kommt, dass viele Bewerber*innen heute eine andere Einstellung zur Arbeit haben, das Privatleben hat wieder mehr an Bedeutung gewonnen.
- Der Megatrend Digitalisierung hat durch die Pandemie einen ordentlichen Schub erhalten. Die Büroarbeit hat sich verändert. Waren Remote-Arbeit und Homeoffice in vielen Fällen undenkbar, sind sie heute selbstverständlicher Bestandteil des Arbeitsalltages.
All diese Trends führen dazu, dass Bewerber*innen heute eine mächtige Position einnehmen. Nicht die Unternehmen bestimmen, wer für sie arbeiten darf. Stattdessen schöpfen Kandidat*innen bei der Auswahl interessanter Angebote aus dem Vollen.
Unternehmen sind somit gut beraten, sich als attraktive Arbeitgeber zu präsentieren – und wo, frage ich dich, könnte das besser gelingen als auf einer genialen, suchmaschinen- und mobil-optimierten Karriere-Website?
Wieso trotzdem noch so viele Unternehmen keine Karriere-Website haben
Genau das habe ich Recruiting-Expertin Claudia Lorber gefragt. Claudia hat dafür drei wesentliche Gründe genannt:
- Die Karriere-Website hatte bisher im Recruiting noch nicht so eine hohe Priorität – bisher ging es noch irgendwie ohne (Ja, die österreichische Lösung 😅).
- Es fehlt den HR-Abteilungen an Ressourcen. HR-Verantwortliche sind heute mit vielfältigen Aufgaben und vor allem großem Druck konfrontiert, offene Stellen zu besetzen. Sich dann auch noch mit einem Großprojekt wie einer Karriere-Website auseinanderzusetzen, ist oft einfach nicht „drin“.
- Es fehlt den HR-Abteilungen an Skills. Die Aufgaben im HR haben sich in den letzten Jahren rasant verändert. Damit einher geht ein Paradigmenwechsel. Recruiting-Verantwortliche müssen jetzt plötzlich Personalmarketing betreiben.
Die gute Nachricht: Wenn du für dein Unternehmen eine Karriere-Website erstellen möchtest, lassen Claudia und ich dich nicht allein. Wir haben für dich ein Karriere-Website-Paket geschnürt und begleiten dich bei der Konzeption.
Die häufigsten Fehler auf der Karriere-Website
Dass eine Karriere-Website 2022 ein absolutes Must-have für dein Unternehmen ist, haben wir nun vollinhaltlich geklärt. Jetzt widmen wir uns der Frage, wie du deine Karriere-Website optimal gestalten kannst und dazu schauen wir uns die häufigsten Fehler an, die Claudia und ich in der Praxis auf Karriere-Websites leider noch immer beobachten:
(Wenn du deine Seite hier wiedererkennst, schreib mir JETZT eine Anfrage und wir machen das sofort besser!)
- Die „Karriere-Website“ ist keine Website, sondern einfach eine Seite, auf der Stellenanzeigen aufgelistet sind.
- Die H1-Überschrift lautet: Herzlich willkommen auf unserer Karriere-Website
- Job-Inserate sind als PDF-Dokumente eingebunden und somit für Google unerreichbar.
- Die Karriere-Website ist nicht für mobile Endgeräte optimiert.
- Die Karriere-Website ist in der „Ich-Perspektive“ aus Unternehmenssicht geschrieben und liefert die Argumente, warum man sich bei dir bewerben sollte, nicht auf dem Silbertablett. Die Nutzenkommunikation fehlt also völlig.
Karriere-Website Best-Practice-Beispiele 2022
Aber wie sieht denn nun die perfekte Karriere-Website aus? Als absolutes Best-Practice-Beispiel hat mir Claudia im Interview die Karriere-Website von Otto genannt. Damit ist sie mit den Autoren der bereits oben zitierten Studie von der Hochschule RheinMain einer Meinung.
Otto Jobs rankt hier auf Platz 2 der Top 20 Karriere-Websites 2021. Auf Platz 1 rangiert das Jobportal der Deutschen Bahn, Platz 3 belegt Fresenius. Für die Studie wurden 138 Karriere-Websites deutscher Unternehmen in Bezug auf Zugang/Auffindbarkeit, Information und Inhalte, Candidate Experience sowie Interaktivität und Funktionalität evaluiert.
Warum deine Karriere-Website Neurotexting braucht
Margit Wickhoff | Textagentur Wortspiel
Ja, ich gebe es zu, das klingt jetzt ein wenig nach Marketing-Bullshit-Bingo, aber bei genauerer Betrachtung, macht es Sinn.
Eine optimal gestaltete Karriere-Website hat ein Ziel: Potenzielle Bewerber*innen dazu zu bringen, den Button „Jetzt bewerben“ zu klicken. Stimmt’s, oder hab ich recht? 😉
Diesem Ziel folgt die gesamte Konzeption, das Design, die Texte, die Menüführung, etwaige Gamification-Elemente. Jeder einzelne Baustein deiner Karriere-Website ist genau darauf ausgerichtet.
Du willst es Interessent*innen durch deinen Content so angenehm und einfach wie möglich machen, die für die Bewerbung relevanten Informationen zu finden.
Darüber hinaus willst du sämtliche Hürden abbauen, die in den Köpfen deiner Website-Besucher entstehen könnten. Solche Hürden sind zum Beispiel:
- Eine unübersichtliche Menüführung
- Lange Ladezeiten
- Fehlende Mobiloptimierung
- Lange, schwer lesbare Sätze
- Überladener Content ohne klare Struktur
- …
Und natürlich willst du durch Texte und Farben die relevanten Emotionswelten deiner Bewerber-Zielgruppen ansprechen.
Genau das erreichst du durch eine Methode, die ich als Neurotexting* bezeichne und die Claudia Lorber und ich bei der Konzeption von Karriere-Websites erfolgreich anwenden.
Karriere-Website – mein Fazit
Die Karriere-Website ist der Dreh- und Angelpunkt all deiner Recruiting-Maßnahmen. Denn angelockt durch Inserate in Printmedien, Social-Media-Content, Ads oder über andere Kanäle landen Interessent*innen irgendwann im Recruiting-Prozess genau hier, im digitalen Herzstück deiner Arbeitgebermarke.
Wenn du deiner Karriere-Website bisher noch keine große Beachtung geschenkt hast, ist es JETZT höchste Zeit. Sorge dafür, dass
- Google deine Karriere-Website liebt
- Bewerber*innen sich online ein Bild von deinem Unternehmen in all seinen Facetten machen können
- der Bewerbungsprozess auch auf mobilen Endgeräten wie am Schnürchen klappt
Wenn du das geschafft hast, bist du bestens gerüstet für die Mitarbeitergewinnung. Und keine Sorge, falls du noch nicht so weit bist, wir kriegen das gemeinsam hin! Schreib mir einfach eine Nachricht, damit Claudia und ich dich unterstützen können.
*Dieser Begriff ist in Zusammenarbeit mit der Limbio Group entstanden.